Borderline-Störung
 

Lesergeschichte von Pedro

... ja, und als ich dann sagte, daß ich gehen werde, teilte sie mir mit, daß ich dann mein Kind nie mehr sehen werde. Alle Alarmglocken läuteten in mir, ich bin gleich zum Jugendamt, um mir Rat und Hilfe zu holen. Leider teilte mir das Jugendamt aber mit, daß es in einem solchen Fall nichts tun kann, zumindest nicht, solange sich die Ankündigung nicht als wahr herausstellen würde.

Mein nächster Schritt war dann ein Rechtsanwalt, der mir riet, das alleinige Sorgerecht und das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu beantragen. Wir stellten daraufhin vor dem Jugendgericht den entsprechenden Antrag.

Die Wochen vergingen, was passierte war, daß ich eines Tages die Anklageschrift wegen Vergewaltigung und körperlicher Misshandlung im Briefkasten hatte. Meine Ex wollte offensichtlich meinen Ruf derart schädigen, daß es einem Richter unmöglich erscheinen sollte, einem solchen Menschen das Kind anzuvertrauen. Natürlich war ich unschuldig, und Gott sei Dank kam ich aus der Geschichte auch gut raus.

Was mir übrigens noch einfällt ist, daß mir das Jugendamt dazu geraten hat, etwas weiter weg von meinem Kind zu ziehen, damit ich ihm nicht dauernd über den Weg laufe. So solle das Kind leichter lernen, daß ich nun weg sei. Aus heutiger Sicht der absolute Schwachsinn.

Und so kam, was kommen mußte: Der Mutter wurde das Kind zugesprochen, es wurden Besuchsregelungen vorgeschlagen und natürlich auch das beiderseitige Sorgerecht. Leider hat sich die Mutter nie daran gehalten, daß das Kind am Wochenende mal bei mir war oder daß es in den Ferien zu mir kam. Auch Sachen wie Zeugnisse bekam ich nie zu sehen, und der Wechsel auf das Gymnasium, dem ich nicht zugestimmt hätte, wurde ohne mein Wissen vollzogen.

Ich weiß noch, einmal traf ich mich mit meiner Ex und meiner Tochter, eigentlich mehr zufällig, da teilte sie mir mit, meine Tochter bräuchte ein neues Jugendzimmer, sie wäre nun ja schon zu groß für das Kinderzimmer. Ich solle ihr das Geld dafür geben. Natürlich sagte ich erstmal "Moment mal, ich zahle doch Unterhalt und so viel Geld habe ich auch nicht", da polterte sie gleich los "Du liebst das Kind gar nicht, Deine Tochter ist Dir Sch...egal", und das vor meiner Tochter. Peinlich, beschämend, aber anscheinend Absicht meiner Ex.

Oder das Thema Geige: Meine Tochter möchte angeblich Geige lernen, eine neue koste tausend Euro, ich sollte doch schon mal losgehen und kaufen. Natürlich sagte ich wieder "1000 €, niemals, sie weiß ja noch gar nicht, ob es ihr Spaß mach!", daraufhin teilte sie mir mit, daß ich meine Tochter erstmal ein paar Monate nicht sehen werde... und so kam es leider dann auch.

Ich intervenierte wieder beim Jugendamt, über zwei Jahre lang, aber das liebe Amt teilte mir immer wieder mit, es könne in einem solchen Fall nichts tun. Man könne das Kind nicht zwingen, seinen Vater zu besuchen... Auch eine Klage vor Gericht hatte keine Chance...

Inzwischen ist es so, daß ich meine Tochter seit knapp 5 Jahren nicht gesehen habe, daß ich sie nicht gesprochen habe, daß ich noch nicht einmal mehr weiss, wie sie aussieht...

 


 

 

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