Borderline-Störung
 

Ratgeber für Borderline-Partner

Eins vorweg: Borderliner haben ja immer Angst vor Verlust und vor dem Verlassenwerden, deswegen ist auch eine Beziehung zu einem Borderliner nicht ganz einfach.

Ihr Partner sucht bei Ihnen nach der Liebe, die er sonst nie bekommen hat. Eigentlich möchte er total mit ihnen verschmelzen, wenn dies ginge. Natürlich hat das mit einer "normalen" Liebe nichts zu tun...

Um die Beziehung aufrecht zu erhalten, wendet er folgende Verhaltensweisen an:

  • Idealisierung und Abwertung zum Schutz der Psyche
  • Macht und Kontrolle
  • Manipulation
  • Lüge

Man wird in einer solchen Beziehung also immer wieder Widersprüche feststellen. Besonders beim Punkt Lügen wird dies oft auffallen, denn er wird alles tun, um die Beziehung nicht zu gefährden. Aber denken Sie daran: Manchmal hält Ihr Partner seine Unwahrheiten für wahr, weil er eine andere Sichtweise der Dinge hat.

Das Verhältnis von Nähe und Distanz ist bei Borderliner extrem. Entweder man ist sich ganz nah oder gar nicht. Dies fällt oft auf, wenn Fremde gar nicht an sich herangelassen werden, Sie als Partner aber geradezu wie angekettet sind.

Weitere Punkte, die Ihnen mit der Zeit auffallen werden:

  • Ihr Partner macht wirklich alles für die Beziehung
  • Ihr Partner hat Angst, verlassen zu werden
  • Ihr Partner hat Angst, alleine zu sein
  • Ihr Partner ist sehr eifersüchtig, will Sie nicht teilen. Dies geschieht jedoch nicht aus Liebe, sondern aus Angst und einem mangelnden Selbstwertgefühl.
  • Ihr Partner kann seine Impulsivität nicht kontrollieren
  • Ihr Partner will seine Triebe sofort befriedigen, auch sexuelle
  • Ihr Partner stellt manchmal massive Forderungen, auch unangemessene, die Sie sofort erfüllen sollen
  • Ihr Partner sucht ständig Beweise Ihrer Liebe

Was kann man also tun?

Tja, eigentlich gar nichts...

Aber vielleicht doch ein Paar Tipps:

  • Wenn Ihr Partner ausrastet, lassen Sie ihn. Bleiben Sie ruhig, gehen Sie nicht darauf ein.
  • Üben Sie keine Kritik an Ihrem Partner, er würde dies als Verlust der Liebe deuten.
  • Sie sollten Ihrem Partner nicht hinterherlaufen, denn dies könnte ihm ein Gefühl der Macht geben und er würde Sie manipulieren.
  • Leben Sie ihm Strukturen vor und setzen Sie ihm Grenzen. Kann Ihr Partner machen, was er will, dann tut er es auch!
  • Droht Ihr Partner mit Selbstmord, lassen Sie ihn drohen. Verfallen Sie gleich in Panik, wird er Sie damit immer wieder erpressen. Das hört sich jetzt vielleicht sehr hart an, ist aber das einzig Richtige. Im Allgemeinen sind solche Suizid-Ankündigungen nur ein Hilfeschrei nach Liebe, die Sie ihm zeigen sollten. Lassen Sie sich aber nicht erpressen!
  • Wenn Ihr Partner Sie beleidigt, bleiben Sie ruhig, gehen Sie nicht darauf ein. Denn er will, daß Sie auch in Rage geraten. Das kennt Ihr Partner aus seiner Kindheit, damit kann er umgehen, das ist sein Revier. Notfalls gehen Sie besser weg und warten, bis er sich wieder beruhigt hat. Teilen Sie ihm danach mit, daß Sie es nicht gut finden, wie er sich verhält, und sagen Sie ihm, daß Sie immer wieder weggehen werden, wenn sich das wiederholt, daß Sie aber auch wieder zurückkommen, weil Sie ihn lieben.
  • Weisen Sie Ihren Partner nie darauf hin, daß sein Verhalten typisch ist für Borderliner, er würde sich gebrandmarkt und erniedrigt fühlen.
  • Verfallen Sie nie in ähnliche Verhaltensweisen wie er
  • Zeigen Sie Ihrem Partner Ihre Liebe regelmäßig, aber nicht dann, wenn er es fordert. Er würde sonst Macht über Sie gewinnen.
  • Reden Sie mit Ihrem Partner wie mit einem "normalen" Menschen, nicht wie mit einem Kind oder wie ein Lehrer.
  • Verurteilen Sie ihn nicht wegen seiner möglicherweise sehr umtriebigen Vergangenheit.
  • Sind Sie für ihn da, wenn er Sie braucht.
  • Vergessen Sie es, mehrere Tage im voraus zu planen. Wer weiß, wie es Ihrem Partner in ein paar Tagen geht?
  • Versuchen Sie nicht, das selbstverletzende Verhalten zu unterbinden oder zu ändern. Sie schaffen es sowieso nicht.
  • Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen über vorhergehende Partner ein. Sie würden Ihren Partner möglicherweise in seinem falschen Verhalten bestärken.

 


 

 

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